Reiseberatung

Unsere Mitarbeiter und Mitglieder haben lange Erfahrung mit Reisen nach Tibet und Nordindien (Dharamsala). Falls Sie planen, eine ähnliche Reise zu unternehmen, können wir Ihnen vielleicht mit unseren Erfahrungen helfen. Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf, und wir stehen Ihnen gerne mit Rat zur Seite.
Grundsätzlich sind Individualreisen nicht gestattet, da die chinesische Regierung über Gruppenreisen immer eine bessere Kontrolle hat als über Einzelreisende. Es ist durchaus möglich, alleine oder paarweise zu reisen, meistens indem man sich kurzfristig einer Gruppe anschließt. Diese Möglichkeit hat sich jedoch in der letzten Zeit drastisch verschlechtert, da die Gruppen stärker unter Kontrolle gehalten werden.

BITTE BEACHTEN SIE BEI ALLEN INFORMATIONEN, DIE SIE BEZÜGLICH TIBET BEKOMMEN, DASS SICH DIE BESTIMMUNGEN DER CHINESISCHEN REGIERUNG VON EINER MINUTE AUF DIE ANDERE ÄNDERN KÖNNEN.

Bedenken Sie bitte, dass es unterwegs in Tibet kaum Möglichkeiten gibt Proviant etc. einzukaufen (außer in den größeren Städten, wie z.B. Lhasa, Gyantse, Shigatse, ...), es gibt auch keine "Gasthäuser" unterwegs. Tibet ist ein äußerst dünn besiedeltes Land. Eine asphaltierte Straße führt nach Peking, es gibt gut trassierte Staubstraßen auf den Hauptverbindungen, ansonsten muss man mit Pisten rechnen. Es gibt fast ausschließlich Lastwagen- oder Militärverkehr auf den Straßen, auf den Hauptverbindungen einheimischen Busverkehr.
Beachten Sie bitte unbedingt die dünne und trockene Luft in Tibet. Sollten Sie Kopfschmerzen, Übelkeit und/ oder Erbrechen in den ersten Tagen (die Sie bis zur Akklimatisation des Körpers sehr schonend beginnen sollten) verspüren und sich diese Beschwerden auch bei Ruhigstellung nicht verringern, so ist eine beginnende Höhenkrankheit zu befürchten. Diese ist alters-, geschlechts- und konditionsunabhängig und die einzige Hilfe bestünde dann, wieder in geringere Höhen zu kommen. Dies hieße ausreisen, denn Lhasa befindet sich ja schon auf 3.600 m Seehöhe. Bei langsamem Adaptieren und vielem Trinken (unbedingt mehr als 2 Liter/ Tag zusätzlich, Wasserflasche immer mitnehmen, nicht immer nur neue Plastikflaschen mit Wasser kaufen - Abfall!! - abgekochtes Teewasser verlangen und mitnehmen) besteht im allgemeinen jedoch keine Gefahr.
Hepatitis-A-Prophylaxe ist angezeigt, es ist auch empfehlenswert Vitamintabletten mitzunehmen. Es gibt unterwegs praktisch kein Obst (außer in den größeren Städten), eingeführt darf auch keines werden (dieses muss an der Grenze abgegeben werden).

Als Mittel gegen die Höhenkrankheit werden Adalat oder Diamox angeboten. Beide Medikamente sollten jedoch unbedingt nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden und sind außerdem nicht mit Sicherheit wirksam.

Die beste Reisezeit nach Tibet ist zwischen Mai und mitunter Oktober. Falls Sie von Kathmandu/ Nepal aus einreisen wollen, beachten Sie bitte, dass Flüge von Kathmandu nach Lhasa nur von Mai bis Oktober stattfinden (keine Flüge im Winter).

Nach Europa telefonieren kann man hauptsächlich von Lhasa aus. E-Mail-Verbindungen sind möglich, es besteht jedoch der dringende Verdacht, dass auch diese abgehört/ kontrolliert werden.

Der Zeitunterschied beträgt 7 Stunden (die Pekingzeit gilt trotz der großen Ausdehnung des Landes in allen Provinzen Chinas). Offizielles Touristengeld, wie früher, gibt es nicht mehr, alles ist in Yuan zu bezahlen (1 Euro = etwa 10 Yuan). Dollars sind wichtig.

Achtung vor Hunden! Nicht streicheln! Abends ist es ratsam eine Taschenlampe zum Blenden oder Steine zum Vertreiben einzustecken.

Man kann sich in Lhasa an Reiseagenturen wenden, wo man einen Jeep mieten kann, allerdings immer nur mit Fahrer. Man darf nicht alleine fahren, allerdings weiß der Fahrer dann auch, wo es Benzin gibt. Kosten ab etwa $ 50 - $ 100 pro Tag, aber sicherheitshalber sollte man mit $ 100 - $ 150/ Tag rechnen, es ist also relativ teuer. Man muss sich die Preise vor Antritt der Reise ausmachen.

Wenn man von Kathmandu aus per Bus an die Grenze kommt, kann man in Zhangmu oft das Glück haben, einen Jeep, der eben eine Reise beendet hat, kostengünstig nach Lhasa zu mieten (da er sonst eine Leerfahrt zurück hätte).

Falls Sie mit dem Fahrrad in Tibet unterwegs sein wollen, so empfehlen wir das Buch "Von Hongkong nach Nepal" aus der Serie Fahrradabenteuer von Andreas Wipper zu lesen (Pietsch Verlag Stuttgart, 1. Auflage 1992, ISBN 3-613-50153-8).

Tibet übt auf viele Menschen eine besondere Faszination aus. Es ist ein Land, das eine einmalige landschaftliche Kulisse bietet und Stätte reicher Kultur war. Dennoch darf nicht vergessen werden, dass Tibet seit 1959 völkerrechtswidrig von der V.R. China besetzt ist. Es wird eine systematische Auslöschung der tibetischen Identität betrieben. Alles, was tibetisch ist, ist von vornherein schlecht. Währenddessen wird alles Chinesische kritiklos als besser betrachtet. Bitte informieren Sie sich vor Ihrer Reise nach Tibet über die Entwicklung dieses Landes seit der Besetzung und holen Sie sich Unterlagen aus unserem Büro, die wir in großer Anzahl gratis zur Verfügung stellen. Wir haben eine gute Leihbibliothek und eine Videothek zu Ihrer Verfügung. Je besser informiert Sie die Reise antreten, um so mehr können Sie die Augen offenhalten für Dinge, die man Ihnen auf den vorgegebenen Touristenwegen vorenthalten will. Der Tourismus bleibt nicht ohne Folgen für Tibet und das Tibetische Volk in Tibet, hat jedoch auch viele positive Seiten. So wären ohne Touristen authentische Informationen über die Unruhen Anfang Oktober 1987 und März 1989, die blutig durch die chinesische Polizei unterdrückt wurden, kaum ins Ausland gelangt.

Andererseits dürfen Sie aber nicht vergessen, dass die Devisen, die von Touristen ins Land gebracht werden, nicht den Tibetern, sondern praktisch nur den chinesischen Besatzern zugute kommen. Außerdem sind eine Kommerzialisierung der Kultur bei gleichzeitigem Verlust der traditionellen Arbeitsweise weitere Argumente, die bedacht werden müssen. Für die Tibeter ist vor allem von Interesse, die tibetische Religion, Kultur und Tradition authentisch am Leben zu erhalten.

Sollten Sie eine Tibet-Reise unternehmen, so bitten wir Sie sehr herzlich um Ihren Bericht oder Ihre Informationen, um für andere Tibet-Reisende möglichst auf dem neuesten Stand zu sein. Ausgefüllte Fragebogen des Tibetan Center of Human Rights and Democracy, die in Dharamsala ausgewertet werden, sind eine weitere große Hilfe um die aktuelle Situation in Tibet beurteilen zu können.
Wir hoffen, Ihnen mit diesen Informationen helfen zu können. Falls Sie noch weitere Fragen haben, werden wir uns bemühen, diese für Sie zu klären.

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